Die SPD hat - wie die RP schreibt - auf einem Landesparteitag am vergangenen Samstag mit überwältigender Mehrheit beschlossen, im Falle eines Wahlsieges in NRW die Gymnasien abschaffen und die Gesamtschule flächendeckend einführen zu wollen.
Das Gute an diesem frühzeitigen Beschluss ist, dass nach der Wahl niemand sagen kann, er habe es nicht gewusst...
Durfte man bislang darauf hoffen, dass sich das "Problem Gesamtschule" mit der Einführung des Zentralabiturs irgendwann von selbst lösen würde, fragt man sich nun, wie ein solches Konzept, das böse Zungen auch als "Sozialistische Deutsche Einheitsschule" bezeichnen könnten, zu einer Verbesserung der schulischen Ausbildung führen soll?
"Anders als in der Gesamtschule soll nach den derzeitigen Plänen der SPD in dieser integrativen Gemeinschaftsschule nicht innerhalb eines Jahrgangs in Kursen nach Leistung differenziert werden" berichtet der WDR. Wird in Schulen, in denen dann alle Schüler in den Klassen fünf bis zehn gemeinsam und von denselben Lehrern unterrichtet werden, ein besseres Ergebnis als im bisherigen dreigliedrigen Schulsystem erreicht werden?
Das darf man wohl bezweifeln! Man stelle sich beispielsweise nur vor, wenn der Mathematik- oder Englischunterricht der neunten Klasse von einem Hauptschullehrer erteilt wird und dort die heutigen Gymnasiasten zusammen mit den heutigen Hauptschülern mit zum Teil mangelhaften Deutschkenntnissen sitzen, die manchmal nicht einmal sinnentnehmend lesen können oder die Grundrechenarten beherrschen...
Das nennt man dann "Schule der Freiheit"?
Aber wir überlegen ja schon länger, unsere Eliten (ein böses Wort, das man ja jahrzehntelang im deutschen Bildungssystem nicht einmal in den Mund nehmen durfte!) z.B. aus Indien zu holen, während in den Schulen am Bedarf der Arbeitswelt vorbei unterrichtet wird... Schließlich beklagen Ausbildungsbetriebe schon seit Jahrzehnten die Lücken in den Kenntnissen der Schulabgänger.
Sollten diese Vorstellungen der SPD Wirklichkeit werden, käme das wohl einem gigantischen Konjunkturprogramm für Privatschulen gleich, denn vermutlich werden Eltern, denen an der Bildung ihrer Kinder gelegen ist, dann noch öfter als bisher in Erwägung ziehen, ihr Kind auf eine Privatschule zu schicken! Weniger gut betuchten Eltern und deren Kindern bliebe dann nur der Trost, dass es auch gute kirchliche Privatschulen gibt, die keine Schulgebühren erheben...
Bleibt also zu fragen, wie wahrscheinlich ein Wahlsieg der SPD bei der nächsten Landtagswahl ist. Aber vielleicht wäre ein solches Konzept ja mit den gebündelten Stimmen von SPD, Linken und Grünen durchsetzbar?
Montag, 27. August 2007
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