Bekanntlich bin ich ein Fan englischer Krimis. Die Frage ist nur: Handelt es sich bei diesem Buch überhaupt um einen richtigen Krimi? Gewiss, es gibt zu Anfang des Buches einen erschossenen illegalen afrikanischen Strassenhändler und somit einen "Fall" für Commissario Guido Brunetti. Dieser beginnt auch zu ermitteln, wird aber bald von höheren Stellen zurückgepfiffen und lässt nun seine guten Beziehungen spielen, um dennoch Licht in die Sache zu bringen.
Die Handlung fließt dahin wie ein langer, ruhiger Canale.
Wir können Brunetti bei seinen Weihnachtseinkäufen begleiten, ihm und seiner Frau bei der Kindererziehung und wie immer beim Essen über die Schulter schauen und - während der Commissario bei seinen Ermittlungen Venedig durchstreift - in Erinnerungen an diese einzigartige Stadt schwelgen, am besten mit einem detaillierten Stadtplan in greifbarer Nähe (der im Buch abgedruckte ist zu klein).
Wer einen spannungsgeladenen und actionreichen "Pageturner" sucht, dürfte von diesem Buch eher enttäuscht sein.
Wer - wie ich - schon etliche der früheren Bände aus der Reihe gelesen hat, Venedig liebt und Brunetti, seine Mitarbeiter und seine Familie schon beinahe zu seinem Bekanntenkreis zählt, wird das Buch trotzdem mögen. Obwohl es in der Weihnachtszeit spielt, eignet es sich als leichte Sommerlektüre, aber für die Weihnachtsferien wäre es natürlich auch nicht schlecht.
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