Freitag, 28. September 2007

Web-Solidarität mit den Mönchen in Birma

Bereits gestern habe ich hier auf den Aufruf zur Solidarität mit den Mönchen aus Birma beim "Antibürokratieteam" hingewiesen.

Inzwischen gibt es in der Blogosphäre eine Vielzahl ähnlicher Posts und breite Resonanz.

In der gestrigen Fernseh-Berichterstattung der Tagesschau wurde Bildmaterial verwendet, das ich vorher im Weblog von Ko-Htike gesehen hatte, und CNN widmete diesem Blogger gestern im Fernsehen einen Bericht mit Interview. Heute berichtet Ko-Htike, dass das Militärregime die Internetverbindungen in Birma gekappt hat!

Da eine freie Medienberichterstattung in Birma kaum möglich ist, halte ich es für wichtig, die Blogs zu unterstützen und bekannt zu machen, die noch Bildmaterial und Nachrichten aus dem Land erhalten und der Weltöffentlichkeit zugänglich machen. Eine Liste solcher Weblogs findet man z.B. hier.

Weitere Kampagnen gibt es hier.
Und hier.

Auch Blogs, die thematisch eigentlich nichts mit Politik und Zeitgeschehen zu tun haben, posten zum Thema. Was mich betrifft, fällt mir dazu Heine ein: "Marschire trommelnd immer voran".


Ob all dies die Militärdiktatur in Birma zum Einlenken bewegen wird, ist natürlich fraglich. Vielleicht ist es naiv zu glauben, Blogbeiträge könnten etwas bewirken, aber es ist zumindest den Versuch wert, und ich bin gern bereit, mich dabei dem Vorwurf der Naivität auszusetzen.

Immerhin können wir Blogger eine Öffentlichkeit herstellen, und was kostet es uns schon, aus der Ruhe und Sicherheit unserer Schreibtische heraus Stellung zu beziehen? Falls es eine Wirkung erzielt, ist das vor allem das Verdienst derjenigen, die unter Gefahr für ihre Sicherheit Material aus dem Land herausschmuggeln.

Als ich vor einigen Tagen in den Medien die ersten Bilder von den Protesten der Mönche sah, musste ich unwillkürlich an die Montags-Demos in der Endphase der DDR mit ihren Rufen "Wir sind das Volk" denken. Ich hatte damals offen gestanden nicht daran geglaubt, dass diese letztlich zu einer Öffnung der Mauer führen würden. Was wäre gewesen, wenn auch dort in die Menge geschossen worden wäre?

Überall dort, wo Menschen friedlich und gewaltfrei gegen diktatorische Regime protestieren, sollten sie der Solidarität der Bürger, die das Glück haben, in freiheitlichen Demokratien zu leben, sicher sein können.

"Die barfüßigen Männer in ihren safranfarbenen Roben haben keine anderen Waffen als ihre leeren Reisschüsseln, die sie im Angesicht der Soldaten umdrehen, um den Schergen des Regimes die Ehre einer Spende zu versagen. In keiner anderen Geste zeigt sich deutlicher die moralische Macht der Mönche und die Ohnmacht der Militärs." heißt es in einem Kommentar von Jürgen Hanefeld.

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