Erst wenige Monate ist es her, dass die Bilder protestierender buddhistischer Mönche in Burma um die Welt gingen.
Nun sehen wir ähnliche Bilder aus Tibet. Auch dort sind die Mönche die Vorreiter des Protestes, und auch dort wird dieser blutig niedergeschlagen, auch dort werden Menschenrechte wie freie Meinungsäußerung, Religionsfreiheit und Pressefreiheit mit Füßen getreten. Besondere Brisanz gewinnt diese Tatsache allerdings dadurch, dass im Sommer in China die Olympischen Spiele stattfinden sollen.
Ich muss gestehen, dass in diesem Zusammenhang auch mir direkt die Olympiade in Berlin 1936 in den Sinn kam. Olympische Spiele als Propaganda-Show für ein totalitäres Land? Nein, danke!
Soll man diese Spiele boykottieren? Soll man ausländische Journalisten, denen eine freie Berichterstattung über die Ereignisse in Tibet verwehrt wird und die aus Tibet ausgewiesen wurden, im Sommer nach Peking schicken, um dort zu dokumentieren, wie gut China die Spiele ausgerichtet hat?
Gewiss kann man trefflich darüber streiten, ob man sich von den Spielen fernhalten soll oder ob die Beteiligung an den Spielen mehr Einflussmöglichkeiten auf China eröffnet. Ich weiß es nicht. Auch kann man sagen, man hätte die Spiele erst gar nicht nach Peking vergeben sollen, wie das Zettel schreibt, indes hilft uns diese Überlegung nun auch nicht mehr weiter. Im Interesse der Sportler könnte man auch für die Austragung an einem anderen Ort plädieren, doch ob das in so kurzer Zeit zu realisieren wäre, erscheint zweifelhaft.
Ebenso wie mit der Protestbewegung in Burma zeigt die Blogosphäre Solidarität mit Tibet. Es gibt eine Aktion "Free Tibet" und eine Online-Petition. (Übrigens geht das Gerücht um, aus China würden Websites mit kritischem, pro-tibetischem Inhalt gehackt!)
Für mich ganz persönlich kann ich nur sagen, dass ich nicht mit den Bildern aus Tibet im Kopf etwa den 100-Meter-Lauf gespannt im Fernsehen verfolgen möchte. (Vielleicht kommt dieser Gedanke auch den Sponsoren in den Sinn, denn wenn viele Menschen so denken, könnte die finanzielle Unterstützung der Olympiade auch in eine Negativ-Werbung für die betreffenden Firmen umschlagen.) Mir ist die Lust auf die Olympischen Spiele in Peking jedenfalls gründlich vergangen!
Freitag, 28. März 2008
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