Ein heisser, sonniger Sommersonntagnachmittag mit dem Fußball-WM-Klassiker Deutschland - England: Natürlich habe ich mir das Spiel nicht entgehen lassen!
Und dann auf einmal das déjà vu, ein - zu Unrecht nicht gegebenes - Tor von Frank Lampard, bei dem der Ball zwischen Latte und Torlinie springt. Sofort fühlte ich mich um fast 44 Jahre zurückversetzt und saß in Gedanken Ende Juli 1966 neben meinem sportbegeisterten Großvater vor dem Fernseher (damals noch schwarz-weiß, denn Farbfernsehen gab es noch nicht) bei der Übertragung des WM-Endspiels Deutschland - England aus Wembley. Damals wurde der englischen Mannschaft in der Verlängerung ein Treffer zuerkannt, bei dem man bis heute darüber streiten kann, ob der Ball wirklich hinter der Torlinie war. (Beim heutigen Spiel war er es eindeutig!) Besondere Brisanz kam dem umstrittenen Tor von 1966 aus deutscher Sicht auch dadurch zu, dass die Entscheidung, den Treffer zu geben, auf den Linienrichter aus der UdSSR zurückging. Aus bundesrepublikanischer Sicht fühlte man sich da ungerecht behandelt, es war eben die Zeit des "Kalten Krieges"...
Es ist schon bemerkenswert, wie lange einem solche Ereignisse im Gedächtnis bleiben!
Das heutige Spiel aber stand dem damaligen an Spannung in nichts nach und wäre auch ein würdiges Halbfinale oder Finale gewesen! Die deutsche Elf spielte phasenweise wunderschönen Fußball. Natürlich kann man sich fragen, ob das Spiel anders ausgegangen wäre, wenn das englische Tor anerkannt worden wäre, aber das ist müßig... Vielleicht hätte der Abstand weniger als drei Tore betragen, aber als Sieg für die deutsche Mannschaft geht die Sache absolut in Ordnung!
Nach dem Spiel dröhnten auch hier in Strümp einzelne Vuvuzelas und es fuhren hupende Autokorsos durch die Gegend. Bailey blieb dabei recht gelassen und kaute in der Diele an einem Stück Ochsenziemer.
Sonntag, 27. Juni 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen