Nein, die "Neue Unverbindlichkeit" ist kein Kunststil wie die "Neue Sachlichkeit", es handelt sich vielmehr um einen Stil des Miteinander-Umgehens, sowohl im zwischenmenschlichen als auch im geschäftlichen Bereich.
Wir alle kennen die Sprüche (und haben sie vielleicht auch selbst schon manchmal von uns gegeben): "Ich komme vielleicht in der nächsten Woche mal vorbei!" oder: "Bei Gelegenheit rufe ich Dich an!" oder: "Ich melde mich!" oder: "Vielleicht komme ich zu der Einladung ganz spontan dazu!" (Wenn das alle so handhaben würden, für wieviel Personen sollte man dann bitteschön einkaufen bzw. kochen???) Ist man erst einmal dafür sensibilisiert, nimmt man wahr: Dieser Trend greift um sich! Offenbar haben immer mehr Menschen eine Scheu davor, sich festzulegen. Vielleicht meinen sie, sie könnten dadurch etwas verpassen?
In seltenen Fällen habe ich es schon erlebt, dass es für einen Workshop so viele Anmeldungen gab, dass die Liste Wochen vorher geschlossen werden musste, und dann meldete sich fast ein Viertel der Teilnehmer kurzfristig wieder ab...
Bezeichnend fand ich auch die Frage: "Muss ich mich vorher anmelden oder könnte ich ganz spontan entscheiden, ob ich komme oder nicht?" Welcher Veranstalter könnte damit leben und kalkulieren, wenn alle so dächten?
Was mir dagegen vorher noch nicht passiert war: Kürzlich hatte ich bei einem Trommel-Workshop zwei Teilnehmerinnen, die verbindlich angemeldet waren, nicht erschienen sind, nicht einmal abgesagt hatten und natürlich auch nicht bereit waren, den Beitrag zu bezahlen!
In geschäftlicher Hinsicht werde ich nun die Konsequenzen ziehen und Workshop-Anmeldungen nur noch mit Vorkasse entgegennehmen, wobei ich es schon bedauere, dass nun die vielen zuverlässigen TeilnehmerInnen auch von dieser Maßnahme betroffen sein werden.
Wie aber könnten die Konsequenzen im Privatbereich aussehen?
Donnerstag, 19. Juli 2007
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